Echter Lavendel Lavandula angustifolia
Lavendelduft liegt in der Luft – da denkt man sofort an die Provence und die herrlich blühenden Lavendelfelder in der milden Abendsonne. Die wunderbare Pflanze wächst aber auch bei uns ganz hervorragend und ist dabei so richtig pflegeleicht. Sonnig und warm liebt es der Lavendel, dabei sitzt er gerne in eher trockeneren, kargen Böden und braucht nur mäßige Wassergaben. Neben diesen guten Eigenschaften besticht er mit seinem wohligen Duft und der langen Blütezeit von etwa Juni bis September! Übrigens ist der Echte Lavendel auch eine hervorragende Bienenweide, noch ein Grund, warum Lavendel in keinem Garten fehlen sollte!
Ab Februar bis September
Zur Wegbeschreibung
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Wissenwertes
Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia, Synonym: L. officinalis) gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und ist in den Küstenregionen des Mittelmeerraums zu Hause, dort wächst er bevorzugt an trockenen, felsigen Hängen, das erklärt direkt, warum er mit schweren, nassen Böden so seine Problemchen hat. Bei uns im Weinbauklima ist der Echte Lavendel gut winterhart, vor winterlicher Nässe sollte er aber geschützt werden. In kälteren Regionen und als Topfpflanze benötigt der Lavendel aber einen Winterschutz, Topfpflanzen sollten an wettergeschützten Stellen an warmen Hauswänden überwintert werden, sie dürfen nicht vernässen, aber auch nicht austrocknen.
Der Echte Lavendel ist ein mehrjähriger Halbstrauch, er wird in der Regel 60 bis 100 cm hoch und verholzt von unten her. Die jungen Blätter sind nadelförmig und silbrig, mit der Zeit vergrünen sie. Echter Lavendel blüht im klassischen lavendelviolett. Mittlerweile gibt es aber zahlreiche Sorten mit dunkleren, helleren, rosafarbenen oder weißen Blüten. Auch werden viele kompakter wachsende Sorten angeboten, die kleiner bleiben als die Art und sich damit gut zur Beet-Einfassung und zur Balkonbepflanzung eignen, besonders bekannt ist hier die Sorte `Hidcote Blue‘.
Verwendung
Lavendel ist eine hervorragende Garten- und Kübelpflanze. Mit seinem hübschen, graufilzigen Laub sieht man ihn schon von weitem herausstrahlen, seine lange Blütezeit und die tief violettblauen Blüten machen ihn zu einem attraktiven Sommerblüher. Und dann noch der Duft, der ist übrigens intensiver, je wärmer die Pflanze sitzt! Als Kübelpflanze wirkt der Lavendel besonders schön in Terrakotta-Töpfen, sie unterstreichen sein mediterranes Flair und es stellen sich sogleich Urlaubsgefühle ein. Im Garten gedeiht er besonders gut an warmen Mäuerchen oder der Hauswand, im Steingarten und natürlich im mediterranen Garten, aber auch klassisch im Kräuterbeet und sogar als Beet-Einfassung macht sich Lavendel sehr schön.
Auch in der Küche, besonders in der Französischen, ist Lavendel gern gesehen. Verwendet werden die jungen, weichen Triebe und die Blättchen, auch die Blüten sind essbar, sie sind vergleichsweise süß und sehen als Dekoration auf Desserts oder an Salaten wunderschön aus. Lavendel schmeckt würzig herb und passt gut zu Fisch und Fleisch, Suppen und Eintopf, aber auch zu Käse, Salaten und sogar Desserts. Lavendelhonig ist eine besondere Leckerei, die du unbedingt mal probieren solltest, wenn du ein Honigfreund bist.
Neben seiner Verwendung in der Küche ist der Lavendel eine hervorragende Bienenweide, auch Schmetterlinge und zahlreiche andere Nützlinge erfreuen sich an seinem Nektar und Pollen.
Da der Lavendelduft eine insektenabweisende Wirkung hat, wird er gerne in Duftsäckchen gegen Motten und in natürlichen Mitteln zur Insektenabwehr verwendet, auch im Garten dient er als Läuseschreck und wird gerne in der Nachbarschaft von Pflanzen, die Läuse magisch anziehen, gepflanzt.
In der Heilkunde und der Kosmetik wird Lavendel gerne verwendet, besonders geschätzt wird er wegen seines ätherischen Öls (Lavandulae aetheroleum). 2020 war Lavendula angustifolia die Heilpflanze des Jahres. Getrocknete Blüten werden für Tees und Badezusätze verwendet. Auch die Parfumindustrie erfreut sich an dem wohltuenden Duft, es gibt Seifen, Parfums, Haarshampoo, Duschgels und zahlreiche andere Produkte mit Lavendel. Lavendel hat eine beruhigende Wirkung, daher wird es gegen innere Unruhe, Erschöpfungszustände, Schlafstörungen, Ängste und Migräne eingesetzt. Auch bei Magenbeschwerden und Blähungen hat Lavendel positive Eigenschaften, ebenso wie seine gallentreibenden Eigenschaften bei Gallenbeschwerden helfen können. Dank seiner antibakteriellen Eigenschaften ist Lavendelöl auch Bestandteil vieler Gurgellösungen.
Pflege
Lavendel liebt einen vollsonnigen, warmen, geschützten Standort.
Der Lavendel gehört zu den genügsamen Pflanzen, sowohl was den Nährstoff- als auch den Wasserbedarf betrifft. In nassen Jahren ist es deshalb besonders wichtig, dass er in gut durchlässigem Boden sitzt, sonst kann es passieren, dass er vernässt und sich Fäulnis einschleicht. Halte deinen Lavendel mäßig feucht, die oberen 3-5 cm des Substrats dürfen wieder abtrocknen, bevor du ihn wieder gießt. Das kannst du gut mit der Fingerprobe kontrollieren. Staunässe sollte beim Lavendel nie aufkommen.
Am besten gedeiht der Echte Lavendel auf mageren, trockenen, steinigen-sandigen, mineralischen, durchlässigen Böden. Gerade im Winter ist es wichtig, dass die Böden gut durchlässig sind und nicht vernässen, denn winterliche Nässe macht den Lavendel empfindlich für Frost und Fäulnis. Setzt du deinen Lavendel in Gefäße, lege kleine Tonscherben über die Wasserabzugslöcher und fülle eine dünne Schicht Blähton in dein Gefäß, darauf kommt dann die Pflanze und die frische Kräutererde, so gehst du sicher, dass die Abflusslöcher sich nicht mit Erde zusetzen und der Lavendel nicht vernässt.
Da der Echte Lavendel magere Böden bevorzugt, sollte er nur sehr sparsam mit Nährstoffen versorgt werden, zu viel Dünger lässt ihn matschig und weich werden, dann wird er anfällig für Krankheiten und Schädlinge.
Geerntet werden die jungen Stängel und Blüten. Besonders gehaltvoll sind die Pflanzenteile, wenn sie am frühen Morgen geerntet werden.
Damit der Echte Lavendel in Form bleibt und nicht auseinanderfällt, muss er regelmäßig geschnitten werden. Beim Lavendel gilt die Faustregel: 3-mal im Jahr schneiden, fördert einen kompakten Wuchs und die Blühfreude! Im Frühling beginnend wird der Lavendel das erste Mal geschnitten, schneide ihn ruhig schön in Form und mit Mut, aber bitte nicht ins alte Holz, das verträgt Lavendel meist nicht gut. Wenn dein Lavendel nun austreibt, verzweigt er sich kräftig und wird schön buschig. Nach der ersten Blüte folgt der 2. Schnitt, hier werden die Blütenstiele heruntergeschnitten (ruhig mit der Heckenschere). Schneide deinen Lavendel jetzt nicht zu stark, je tiefer du ihn schneidest, desto länger dauert es bis zur zweiten Blüte, es reicht aus, jetzt wirklich nur die Blütenstiele zurückzuschneiden. Nach der zweiten Blüte im Herbst erfolgt der dritte Schnitt, auch jetzt wird nur wenig geschnitten, denn in kalten Wintern kann es durchaus sein, dass dein Lavendel mal ein bisschen zurückfriert. Der Formschnitt sollte deshalb der erste Schnitt im Frühling sein. Wenn du das beherzigst, bekommst du schöne kompakte Lavendelpflanzen, die sich gut verzweigen und nicht auseinanderbrechen. Wohnst du in Regionen mit langen Frostperioden im Frühjahr, lege den ersten Schnitt schwach an und schneide deinen Lavendel erst nach der ersten Blüte richtig in Form, so vermeidest du Frostschäden an den frischen Trieben. In der Regel wirst du dann aber keine oder nur eine schwache 2. Blüte haben.
Dank seines herben Duftes gehört der Lavendel zu den robusten und pflegeleichten Gartenpflanzen, er wird nur selten von Krankheiten und Schädlingen befallen. Er ist aber sehr nässeempfindlich! Achte daher darauf, dass er an einem luftigen Standort sitzt, an dem er nach Regenfällen gut abtrocknet und gieße ihn immer direkt auf den Boden und nicht über sein Laub. Ein durchlässiger Boden ist hier von enormer Wichtigkeit, damit die Wurzeln immer ausreichend Luftporen vorfinden und nicht faulen.