Trauben, Reben Vitis vinifera
Wer in seinem Garten oder an der Hauswand entlang Reben klettern lassen möchte, greift am besten zu Sorten der Tafeltrauben. Diese können direkt von der Rebe genascht werden und sind meist kernarm bis kernlos.
April bis Oktober
Zur Wegbeschreibung
Top Eigenschaften auf einen Blick
- Pflegelevel Mittel
- Standort Sonnig, windgeschützt
- Wuchsform Kletternd
- Pflanzzeit Frühjahr oder Herbst
- Erntezeit August - Oktober
- Lebensdauer Mehrjährig
- Winterhärte Winterhart
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Wissenwertes
Die Sorten der Tafeltrauben haben unterschiedliche Eigenschaften. So gibt es natürlich helle oder dunkle Sorten mit säuerlichen bis stark süßem Aroma. Die leckeren Früchte haben übrigens nicht nur einen hohen Gehalt an Traubenzucker, sondern enthalten ebenso reichlich Folsäure, Phosphor, Mangan und sekundäre Pflanzenstoffe. Jedoch unterscheiden sich die Sorten auch in ihrer Winterhärte und Robustheit gegenüber Erkrankungen. Die Sorten der sogenannten Robustarebe sind äußerst widerstandsfähig gegen Mehltau und weitere Pilzkrankheiten.
Verwendung
Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr. Werden Reben im Herbst gesetzt, wird gerade in kühleren Gebieten im ersten Winter ein Winterschutz empfohlen. Hierzu kann einfach Erde oder Laub als Frostschutz angehäufelt werden. Bei der Pflanzung sollte der Erdballen tief eingepflanzt werden, und zwar bis etwa 2 Fingerbreit unter die Veredelungsstelle. Der Ballen sollte vor der Pflanzung feucht sein. Wer seine Rebe im Frühjahr pflanzt, kann direkt den Haupttrieb einkürzen, um einen kräftigen Neuaustrieb anzuregen. Am wohlsten fühlen sich Reben übrigens in südlicher bis südöstlicher Lage.
Pflege
Sonnig, warm und geschützt vor starken Winden sollte der Platz sein. Reben können am Spalier oder Pfahl gezogen werden und mögen die Anlehnung an Hauswänden, Pergolen oder Ähnlichem.
Das Substrat sollte tiefgründig, locker und nährstoffreich sein. Idealerweise wird bei der Pflanzung eine gute Pflanzerde (pH-Wert 6-7) beigemischt.
In Zeiten von wenig oder ausbleibendem Niederschlag darf regelmäßig gegossen werden.
Ab dem 2. Standjahr sollte im März ein Beerendünger mit Langzeitdünger in den Boden eingearbeitet werden. Braune Blattränder oder eine Verfärbung der Blätter können auf einen Mangel hinweisen. In diesem Fall stehen unsere Experten und Expertinnen sehr gerne beratend zur Seite.
In unserem tollen Weinbauklima (unter 700 Höhenmeter) ausreichend winterhart. Für hohe und kalte Lagen weniger geeignet.
Erziehung
Flachbogen:
Geeignet für Reben am Drahtspalier. Pflanzabstand 2 m in der Reihe, 1,50 – 3 m von Reihe zu Reihe. Gerüst erstellen mit Doppeldrähten (zum Einstreifen der Triebe) im Abstand von je 30 – 35 cm, unterster Draht auf 0,6 m, oberster Draht auf 1,80 m. Pro Rebe 2 Triebe mit je 5 – 6 Augen belassen, die am ersten Draht nach rechts und links flach oder im Bogen angebunden werden.
Der unterste Cordon entspricht dem Flachbogen. Für jede weitere Etage einen Trieb aus dem Kopfbereich der unteren Ebene senkrecht nach oben ziehen und weiter wie bei der Flachbogenerziehung verfahren. Abstand von Cordon zu Cordon 0,8 –1 m. Wandabstand des Spalierrahmens (aus Draht oder Holzlatten) mind. 10 cm.
Geschnitten werden sollte im Februar / März. Jeder Schnitt sollte 2 – 3 cm oberhalb des Auges erfolgen (damit es nicht austrocknet).
- Haupttrieb mit fortschreitendem Wachstum ständig anbinden
- Geiztriebe (Jungtriebe aus Nebenaugen) ausbrechen
- Gescheine (Blüten) entfernen (schwächen junge Pflanze)
- Im August dem Haupttrieb die Spitze entfernen (Holz reift gut aus)
- Ist der Haupttrieb dünner als Bleistiftstärke, Rückschnitt auf 1 – 2 Augen und Kultur wie im ersten Jahr wiederholen; bei ausreichender Stärke kann mit der weiteren Formierung begonnen werden Winterschnitt in den folgenden Jahren
- Trauben gibt es nur an einjährigem Holz, das zweijährigem entspringt
- Beim Rebschnitt werden in der Regel 80 – 90% des 1jährigen Holzes wieder entfernt.
- Flachbogen: Die Schenkel des Vorjahrs werden komplett entfernt und durch 2 1jährige Ruten, die aus dem Kopf entspringen, ersetzt. Diese werden im Frühjahr auf den Draht heruntergebunden.
- Cordon: Die Schenkel werden nicht entfernt. Die 1jährigen Ruten werden auf Zapfen zurückgeschnitten (siehe Abb. 3 und 4).
- Ausbrechen aller Jungtriebe aus Nebenaugen sowie Wasserschosse und Geiztriebe (Mai / Juni)
- Anheften der Triebe (ab 30 cm)
- Leittriebe im August entspitzen
- Später gebildete Geiztriebe und Wasserschosse einkürzen
- Für gute Fruchtqualität maximal 2 Trauben pro Trieb belassen und 2 – 3 Blätter rund um Trauben entfernen (mehr Licht und Luft)
Quelle: Haeberli-Beeren