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Wintervorbereitung im Staudenbeet

Die Blätter deiner Pfingstrosen werden braun, die Blüten der Herbstastern sind verblüht, der Storchenschnabel sieht eigentlich noch so richtig klasse aus - was nun? Abschneiden oder doch lieber stehen lassen? Hier erfährst du wie du dein Staudenbeet richtig auf den Winter vorbereitest!

Fangen wir ganz vorne an: Was sind eigentlich Stauden?

Stauden sind ausdauernde, krautige Pflanzen, welche im Frühjahr aus Überwinterungsknospen frisch austreiben. Ihre oberirdischen Teile ziehen im Herbst ganz oder teilweise ein, bzw. sterben ab. Die Pflanzen verbringen dann den Winter im Boden und lagern ihre Nährstoff- und Wasserreserven in den unterirdischen Speicherorganen (Rhizome, Wurzelstöcke, Knollen, Rüben, etc.) ein. Streng genommen zählen also auch die Zwiebel- und Knollenpflanzen zu den Stauden. Im Frühling treiben sie erneut aus, wachsen und gedeihen, blühen im Laufe des Jahres, bis sie im Herbst/Winter erneut in den Boden einziehen. Es gibt aber neben den Stauden, welche im Herbst ihr Laub einziehen auch solche, die wintergrün sind. Stauden können viele Jahre alt werden, was dies betrifft stehen sie zwischen den Ein- und Zweijährigen und den Gehölzen. Pfingstrosen zum Beispiel können über 70 Jahre alt werden. Damit auch du möglichst lange Freude an deinen Stauden hast, liest du hier, wie du diese richtig auf den Winter vorbereitest.

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Wie bereite ich meine Stauden richtig auf den Winter vor?

Da Stauden ihre Nährstoff- und Wasserreserven im Herbst aus den Blättern in die Wurzel einlagern, ist es wichtig, dass man sie nicht übereifrig schon bei Beginn der Verfärbung der Blätter zurückschneidet, sondern abwartet bis das Laub gelb und eingetrocknet ist, oder von selbst abfällt. Sobald dies der Fall ist, kann man sich ans „aufräumen“ machen und die Pflanzen, falls erforderlich, nochmals ordentlich zurückschneiden und das Laub von den Beeten entfernen. Wenn dein Garten sehr naturnah ist, kannst du die vertrockneten Pflanzenteile auch über den Winter im Beet belassen, der ein oder andere Igel freut sich bestimmt über einen Unterschlupf und auch Vögel und Insekten erfreuen sich an kleinen Verstecken.

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Winterschutz aus Laub und Reisig

Einige Stauden freuen sich in strengen Wintern über eine schützende Decke aus Laub und/oder Reisig.

Gräser wie das Pampasgras reagieren beispielsweise sehr empfindlich auf unsere feucht-kalten Winter, sie sollten nicht zurückgeschnitten, sondern ihr Laub im oberen Drittel zusammengebunden werden, um ihre empfindliche Mitte vor Nässe zu schützen, zusätzlich können sie zumindest im Randbereich mit Laub und Fichten-/Tannenreisig abgedeckt werden. Im Frühling kannst du dann, sobald von unten frisches Grün durch treibt, die alten, vertrockneten Halme entfernen.

Auch Stauden wie Thymian, Salbei, Fackellilien und Prachtkerzen sind dankbar, wenn sie den Winter unter einer schützenden Schicht aus Laub oder Reisig verbringen dürfen.

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Stauden, die einen Frühjahresschnitt bevorzugen

Einige Stauden sollte man besser erst im Frühjahr zurückschneiden, hierfür sprechen verschiedene Gründe, zum einen sind sie im Winter ein besonderer Blickfang im Garten, zum anderen kann ihre Winterhärte dadurch verbessert werden und als besonderer Pluspunkt dienen die Samenstände einiger Stauden Vögeln im Winter als Nahrung. Sie werden in der Regel im Frühling direkt über dem Boden abgeschnitten.

Hierzu zählen unter anderen: Geißbart, Prachtspieren, Sommer-, Berg- & Kissenastern, Fetthenne, Bergminze, Sonnenhut, Salbei, Heiligenkraut, Schwert- & Fackellilien, Thymian und Lavendel, wobei dieser keinesfalls direkt über dem Boden abgeschnitten werden darf, der Rückschnitt erfolgt bei niedrigen Lavendel-Sorten, wie `Hidcote Blue‘ ca. 20 cm über dem Boden, zusätzlich können jährlich 1-2 ältere Triebe bodeneben entfernt werden.

Auch wintergüne Stauden, wie die vielen verschiedenen, farbenfrohen Purpurglöckchen, Bergenien und Christrosen, schneidet man erst im beginnenden Frühling zurück, denn an ihnen hast du auch im Winter Freude. Sobald bei diesen Stauden das Laub zum Winterende unansehnlich wird, kann es problemlos zurückgeschnitten werden und treibt bald neu aus.

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Wenn du deine Stauden wie beschrieben auf den Winter vorbereitest, kann so gut wie nichts schiefgehen und einem üppigen Neuaustrieb im kommenden Frühling steht nichts im Wege.