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Hitze- und Trockenheitstolerante Gehölze - Klimagehölze

Wer kennt es nicht? Die trockenen und heißen Sommermonate trocknen unsere Gärten aus, sodass auch alte, gewachsene Bäume Trockenschäden bekommen, nicht selten so stark, dass der ein oder andere lieb gewonnene Baum daran eingeht. Wer seinen Garten regelmäßig gießt, weiß welche Wassermengen er benötigt, um den Garten frisch und grün zu halten - und das können schon ganz ordentliche Mengen sein! - Da denkt der ein oder andere gern auch mal über Alternativen nach.

Deshalb wollen wir euch hier eine Auswahl an Gehölzen mit einer sehr hohen Toleranz gegenüber Trockenheit und Hitze vorstellen, sodass ihr den Sommer auch künftig im Garten genießen könnt, ohne ständig nur ans Gießen denken zu müssen.

Diese Gehölze zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:

• Hohe Trockenheitstoleranz

• Gute Hitzeresistenz

• Größtenteils gute Frosthärte

• Geringe Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten

Sträucher

Beginnen wir mit den Sträuchern für trockene Standorte, sie passen nahezu in jeden Garten und viele davon können auch in Kübeln gehalten werden.

Darunter sind zum Beispiel mediterrane Kleinsträucher wie der allseits beliebte Lavendel (Lavandula) und die Zistrose (Cistus). Sie sind aus ihrer Heimat trockene Standorte gewohnt und sind auch bei uns gut winterhart. An sonnigen, warmen Plätzen auf gut durchlässigen Böden gedeihen sie bestens und verwöhnen uns im Sommer mit ihren schönen Blüten, die auch gerne von Bienen beflogen werden. Dank ihrer geringen Größe lassen sie sich auch gut in Pflanzgefäßen halten und verschönern so auch Balkon und Terrasse.

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Wer die Farbe Gelb liebt, kommt am Geißklee oder Ginster (Cytisus) nicht vorbei, denn auch die verschiedenen Cytisus-Arten sind sehr bodentolerant und anpassungsfähig. Sie verbreiten mit ihren leuchtenden Farben Freude und gute Laune. Übrigens gibt es den Geißklee nicht nur in Gelb, es gibt auch rosafarbene, orange, pinke und weiße Arten und Sorten und auch hier gibt es klein bleibende Sorten für Kübel.

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Etwas größer wird es bei den verschiedenen Wildgehölzen, wie zum Beispiel der Felsenbirne (Amelanchier), die unseren Vögeln Nahrung bietet und noch dazu bienenfreundlich ist. Ihre Beeren schmecken auch uns Menschen gut und können zu Marmeladen verarbeitet werden oder auch frisch verzehrt werden. Ebenso geeignet sind viele Berberitzen-Arten (Berberis) und der Feuerdorn (Pyracantha), zwischen deren dornigen Geäst der ein oder andere Vogel Schutz findet. Auch ihre Blüten und Beeren sind bei Vögeln und Insekten beliebt.

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Wer sich an auffälligen Blüten erfreut wird am Schmetterlingsflieder (Buddleja), an der Bartblume (Caryopteris), der Blauraute (Perovskia), dem Mönchspfeffer (Vitex) und der Säckelblume (Ceanothus) seine Freude haben. Sie alle überzeugen mit auffallenden Blüten über lange Zeiträume im Sommer und sind noch dazu äußerst hitzetolerant.

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In Sonderfarbe, nämlich mit rotem Laub, erfreuen uns der Rote Perückenstrauch (Cotinus) und die Rote Blasenspiere (Physocarpus), beide gibt es aber auch grünlaubig. Die auffallenden Gehölze sind sehr tolerant und robust und eigenen sich bestens für sonnige Lagen.

Bäume

Zu den besonders widerstandsfähigen Laubbäumen gehören der Weiße Maulbeerbaum (Morus alba) und der Schwarze Maulbeerbaum (Morus nigra). Die wenig anspruchsvollen Gehölze überzeugen mit brombeerähnlichen, essbaren Früchten. Als junge Pflanze können sie noch etwas frostempfindlich sein, was in unserer Region mit mildem Weinbauklima aber kaum eine Rolle spielt. Gerade der Schwarze Maulbeerbaum gilt nur im Weinbauklima als ausreichend frosthart.

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Eines meiner Lieblingsgehölze ist die Tamariske. Hier gibt es die Sommertamariske (Tamarix ramosissima, Blütezeit: Juli-September) und die Frühlingstamariske (Tamarix parviflora, Blütezeit: Mai-Juni). Zur Blütezeit erscheinen diese auffallenden Gehölze in einem Mantel aus rosafarbenen Blüten. Sie kommen bestens mit sonnigen, trockenen und auch mit windigen Standorten klar. Dank ihrem etwas sparrigen Wuchs wirken sie zart, luftig und schlank und finden so auch in kleineren Gärten immer einen passenden Platz.

Ein weiterer absoluter Blickfang im Garten ist die Weidenblattbirne (Pyrus salicifolia). Der wunderschöne Baum bildet eine überhängende Krone und mutet mit seinem silbrig grauen, weidenartigen Laub sehr mediterran an, weshalb er auch gerne als winterharte Olive bezeichnet wird. Die weißen Blüten erscheinen im Frühling, aus ihnen entwickelt sich ein Fruchtschmuck aus etwa 2-3 cm großen Birnchen. Dieser Baum ist auch für kleine Gärten geeignet und ein absoluter Hingucker!

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Robust und gesund und absolut Hitzetauglich sind auch die Amberbäume (Liquidambar styraciflua), wer nur wenig Platz hat, kann auf die Sorte `Gum Ball‘ mit kugelförmiger Krone zurückgreifen. Besonders schön am Amberbaum sind seine korkige Rinde und seine absolut atemberaubende Herbstfärbung.

Wer es mediterran mag, wird bestimmt Gefallen an den folgenden zwei hitzetoleranten Gehölzen finden. Das wären zum einen die Ölweiden und zum anderen der Winterharte Eukalyptus.

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Die Ölweiden (Elaeagnus) kommen mit heißen und trockenen Sommern bestens klar. Ihre Triebe und besonders die Unterseite ihrer festen Blätter sind mit silbrigen Schuppenhaaren besetzt. Besonders anspruchslos sind die sommergrünen Arten E. angustifolia und E. commutata, weitaus verbreiteter sind aber die immergrünen Arten E. x ebbingei und E. pungens. Sie alle zeichnen sich durch auffallend schönes Laub und eine gute Schnittverträglichkeit aus. Die wintergrünen Arten sorgen auch in der kalten Jahreszeit für Blickfänge im winterlichen Garten und sind bei uns im Weinbauklima sehr gut frosthart. Sie werden auch gerne als Hecken gepflanzt. In unserem Center findest du in der Regel immer eine Auswahl der immergrünen Ölweiden.

Übrigens wird auch der winterharte Eukalyptus (Eukalyptus gunnii `Silverana‘ und `Azura‘) immer beliebter. Im milden Weinbauklima ist er ausreichend winterhart und lässt sich sogar gut im Garten auspflanzen. Sobald er sein Wurzelwerk ordentlich ausgebreitet het, kommt er mit unserer sommerlichen Hitze bestens klar.

Im Kübel sieht es dagegen etwas anders aus: gerade wenn er in verhältnismäßig kleinen Töpfen wächst, benötigt der Eukalyptus im Sommer schon ganz ordentlich Wasser. Außerdem sollte man bei einer Pflanzung im Kübel bedenken, dass er als immergrüne Pflanze, auch im Winter Wasser benötigt. Das Erdreich im Kübel friert wesentlich schneller durch als das Erdreich im Garten, sodass die Kübelpflanze bei Frost schnell mal kein Wasser mehr bekommt! Packe also den Kübel deines Eukalyptus gut ein, sodass er nicht durchfriert und vergesse nicht, ihn auch im Winter zu gießen.

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Auch die Ginkgobäume (Ginkgo biloba) sind sehr klimafest. Während die Normalform sehr groß wird, gibt es mittlerweile immer mehr kleinbleibende Ausleseformen, die auch im Garten und sogar in Kübeln Platz finden.

Besonders beliebt unter den Nadelhölzern sind die Kiefern. Hier hat sich besonders die Bergkiefer (Pinus mugo) mit ihren zahlreichen Sorten hervorgetan, davon eignen sich viele für den Garten, den Steingarten oder sogar für Tröge.

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Zu meinen Lieblingen unter den Nadelhölzern gehören auf jeden Fall die Zedern. Mit ihrem bizarren Wuchs und den großartigen Nadelfarben sind sie absolute Hingucker und dürfen in keinem Garten fehlen. Unter den Zedern sind es die Atlaszeder (Cedrus atlantica in Sorten) und die Blaue Atlaszeder (Cedrus atlantica `Glauca‘, C. a. `Glauca Pendula`und C. a. `Glauca Pyramidalis‘) die sich als besonders anpassungsfähig und geeignet für den Garten hervorgetan haben.

Zu guter Letzt: Wer kennt sie nicht? Die Mittelmeerzypresse (Cupressus sempervirens). Auch sie kommt bestens mit den heißen Temperaturen und der zeitweisen Trockenheit klar. Ihr charakteristischer, säulenförmiger Wuchs hat sie zur beliebten Gartenpflanze gemacht, sie ist absolut schnittverträglich und passt deshalb auch in kleinere Gärten. In jedem mediterran gestalteten Garten ist sie mittlerweile ein absolutes Muss, sie lässt sich auch schön in kleinen Gruppen mit verschiedenen Höhen arrangieren oder in Alleen pflanzen.

Großbäume

Zu den Klimagehölzen gehören noch viele Großbäume, die aufgrund ihrer natürlichen Wuchseigenschaften für den Garten in der Regel zu groß sind und eher Platz in Parks, Wäldern oder im öffentlichen Grün finden. Diese Gehölze werden von uns größtenteils nicht geführt, dennoch möchten wir euch ein paar davon nennen:

• Die Türkische Tanne (Abies bornmuelleriana)

• Die Griechische Tanne (Abies cephalonica)

• Die Spanische Tanne (Abies pinsapo)

• Der Feldahorn (Acer campestre)

• Der Französische Ahorn (Acer monspessulanum)

• Die Echte Pavie/Rote Rosskastanie (Aesculus pavia)

• Die Purpurerle (Alnus x spaethii)

• Die Amerikanische Edelkastanie (Castanea dentata)

• Die Zwerg-Edelkastanie (Castanea pumila)

• Der Trompetenbaum (Catalpa bignonioides, C. speciosa und C. bungei)

• Die Libanonzeder (Cedrus libanii)

• Die Blumenesche (Fraxinus ornus) & die Kugelförmige Blumenesche (Fraxinus ornus `Mecsek‘)

• Die Weißesche (Fraxinus americana)

• Der Lederhülsenbaum (Gleditsia triacanthos `Sunburst‘)

• Der Virginische Wacholder (Juniperus virginiana)

• Die Schwarznuss (Juglans nigra)

• Der Wald-Tupelobaum (Nyssa sylvatica)

• Die Gewöhnliche Hopfenbuche (Ostyra carpinifolia)

• Der Eisenholzbaum (Parrotia persica)

• Die Zirbel-Kiefer (Pinus cembra)

• Die Hakenkiefer (Pinus uncinata)

• Die Schlangenhautkiefer (Pinus leucodermis)

• Die Zerreiche (Quercus cerris)

• Die Ungarische Eiche (Quercus frainetto)

• Die Stein-Eiche (Quercus ilex)

• Die Scharlacheiche (Quercus coccinea)

• Die Spanische Eiche (Quercus x hispanica)

• Die Borstenakazie (Robinia hispida)

• Der Schnurbaum (Sophora japonica)

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Fazit

Wer seinen Garten gerne mit Gehölzen bepflanzen möchte, die auch in Zukunft den trockenen, heißen Sommern trotzen, der findet durchaus eine große Auswahl an geeigneten Bäumen und Sträuchern.

Nicht alles wird man überall finden und den ein oder anderen etwas ausgefallenen Vertreter muss man vielleicht sogar etwas länger suchen, aber die Freude ist dann umso größer, wenn man ihn in seinen Garten pflanzt und er Jahr für Jahr auch in der Sommerhitze für Freude sorgt.

Natürlich müssen auch diese sogenannten Klimagehölze regelmäßig mit Wasser versorgt werden, gerade wenn sie frisch gepflanzt und noch nicht ausreichend verwurzelt sind, aber sie benötigen vergleichsweise wenig Wasser und trotzen auch der Hitze mit erstaunlicher Beharrlichkeit. So erfreuen mich einige dieser Gehölze auch seit einigen Jahren in meinem Garten und ich muss sagen: sie halten, was sie versprechen! Und das macht es doch mit dem Gießen an so mancher Stelle im Garten deutlicher einfacher und zeit- und wassersparender.

Auf einen schönen Sommer!