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Alles Gemüse! Unsere Tipps für Gartenneulinge

Vom Samenkorn zur Gemüsejungpflanze – Wie geht eigentlich Gemüseanzucht auf dem Fensterbrett?

Du konntest am Samenregal im Pflanzencenter Keller nicht widerstehen und hast kleine Samentütchen gekauft, darin befinden sich die leckersten Tomaten, Paprika, kleine Gurken und ausgefallene Zucchini. Da bekommst du richtig Lust, direkt von den tollen Früchten zu naschen, aber erst einmal muss aus den kleinen Samenkörnern eine gesunde Pflanze heranwachsen. Doch wann, wie und wo mache ich das, fragst du dich?

Das musst du wissen – Schritt für Schritt:

Der richtige Zeitpunkt

  • Paprika: Anfang bis Ende Februar
  • Tomaten, Aubergine: Ende Februar bis Mitte März.
  • Gurke, Zucchini, Melone & Kürbis: Ende März bis Anfang April
  • Tipp: Bei jeder Gemüsesorte finden sich auf der Rückseite ihrer Samenpäckchen ein Hinweis über den idealen Aussaatzeitraum.

Das richtige Zubehör

Zur Aussaat benötigst du saubere Gefäße. Sehr gut eignen sich spezielle Saatschalen, aber auch Multitopfplatten sowie kleine Torftöpfe. Die Torfgefäße haben den Vorteil, dass sie später mit ausgepflanzt werden können. Deine Gefäße füllst du dann mit Aussaat- bzw. Anzuchterde. Diese ist keimfrei und nährstoffarm. Das bietet den Keimlingen genau die richtigen Bedingungen, um zu wachsen. Denn normale Blumenerden verfügen häufig über einen sehr hohen Nährstoffgehalt, sodass die frischen Keimlinge „verbrennen“ können.

Jetzt wird gesät

Bitte keimfrei! Wasche vor der Aussaat deine Hände, sodass du nicht aus Versehen Krankheitserreger von anderen Pflanzen mit in die junge Kultur trägst. Die Erde in den Aussaatgefäßen wird zunächst gut befeuchtet, z. B. mithilfe eines Pflanzensprühers und vorsichtig mit der Hand angedrückt. Dann verteilst du deine Samen gleichmäßig in deiner Aussaatschale. In kleine Torfgefäße oder Kammern lege nur 1 Korn. Hast du alle Saatkörner verteilt, nimm eine Handvoll Erde und bedecke die Körner mit einer dünnen Schicht Erde (etwa nur 2-3x so dick wie das Samenkorn). Tipp: Die Samen sollten nicht zu dicht gesät werden, um ein „Vergeilen“ zu vermeiden und das Pikieren später zu erleichtern. Ziehe dazu kleine Reihen oder Furchen mit dem Pikierstab um die Körner darin zu verteilen.

Der richtige Standort

Frisch ausgesät müssen die kleinen Körner nun am richtigen Standort platziert werden. Dieser sollte so hell wie möglich sein, jedoch vor der prallen Mittagssonne geschützt. Es eignen sich hier Fenster, die in Richtung Osten oder Westen zeigen. Um zu Keimen benötigen deine Pflänzchen eine Mindesttemperatur von 21°C und dies auch nachts (die übliche Raumtemperatur also ideal). Tipp: Zugluft durch gekippte Fenster, altes Mauerwerk oder undichte Fenster kann den Keimlingen schaden.

Juhu es hat gekeimt! – Die Pflege

Die ersten Tomaten keimen bereits nach wenigen Tagen und können ab dem 1. Blatt (also nach der Entwicklung der Keimblätter) etwas kühler gestellt werden bei 16 bis 18 °C Raumtemperatur (auch nachts). Das trägt übrigens auch dazu bei, dass Tomatenpflänzchen nicht „vergeilen“. Deine Paprika- und Chilijungpflanzen lässt du jedoch weiterhin warm stehen. Wichtig ist ebenfalls, dass die Erde nie austrocknet. So sollte ab der Aussaat die Erde täglich geprüft werden und gegebenenfalls mit dem Pflanzensprüher erneut befeuchtet werden.

Pikieren

Keimlinge, die in Gruppen in großen Saatschalen ausgesät wurden, benötigen Platz zum Wachsen. Das bedeutet, dass sie vereinzelt werden müssen, sobald erste Laubblätter zu sehen sind. Diesen Vorgang nennt der Gärtner Pikieren. Beim Pikieren werden nun die jungen Pflänzchen mithilfe eines Pikierstabs (bitte keimfrei) vorsichtig aus der Erde gelockert. Achte dabei darauf, auch die Wurzeln der Pflänzchen nicht zu beschädigen. Im nächsten Schritt werden sie einzeln in größere Töpfe (ca. 10-12 cm Durchmesser) umgetopft. Als Erde kann hier auch weiterhin Anzuchterde verwendet werden, um eine zu starke Düngung zu vermeiden. Der ab dieser Wachstumsperiode nötige Dünger wird am besten über einen Flüssigdünger zugeführt (so machts auch der Gärtner). Jungpflanzen, die bereits in Minigefäßen einzeln ausgesät wurden müssen nicht pikiert werden. Hier kann nach Bedarf, der ganz Pflanzballen vorsichtig aus dem Töpfchen gelöst und umgetopft werden.

Wie geht’s nun weiter?

Wie bereits erwähnt, wird nun mit der Düngung begonnen und das am besten übers Gießwasser. Dünger hierzu z. B. mit Wuxal Universaldünger in folgender Dosierung: 10 ml auf 10 Liter Wasser, und zwar alle 14 Tage. Tipp: Sind deine Jungpflanzen in den neuen Töpfen gut eingewurzelt, dann lass das Substrat zwischen den Wassergaben auch mal abtrocknen. Auch das hindert Vergeilen und führt zu einem kompakten, kräftigen Wuchs mit früher Blüte. Tipp: Nur die Harten kommen in den Garten. Du kannst deine Jungpflanzen abhärten, indem du sie an warmen, bedeckten und windarmen Tagen tagsüber ins Freie stellst. Wähle hier einen geschützten Ort um sie vor zu starker Sonneneinstrahlung oder Regen zu schützen. Abends müssen die Kleinen dann wieder ins Haus ziehen.

Ab ins Beet!

Der richtige Pflanzzeitpunkt für Gemüse ist im Monat Mai. Dabei muss jedoch die Wetterlage unbedingt beachtet werden. Denn Gemüsejungpflanzen benötigen Mindesttemperaturen um gesund zu wachsen. Dabei sollten Temperaturen von +10 °C auch nachts ermöglicht werden. Sonst droht ein Wachstumsstopp und so lässt dann später auch die Ernte auf sich warten.

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