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Tipps und Trends

Tomatenpflege

Mit eigenen Tomaten kann man so einiges anstellen: ob ein erfrischender Tomatensalat beim Grillabend mit den Liebsten oder ein fruchtiges Pesto für deine Lieblings-Pasta - hier sind dir keine Grenzen gesetzt. Damit du auch wirklich die schmackhaftesten und besten Tomaten erntest, solltest du unsere besten Tipps und Tricks rund um die Tomatenpflege beachten.

Tomatenpflege: So erntest du die leckersten Tomaten!

Die richtige Pflanzzeit 

Tomaten reagieren sehr empfindlich auf Kälte. Bereits Temperaturen unter +10 Grad können bei den Pflanzen Kälteschäden verursachen, von denen sie sich schwer bis gar nicht erholen. Deshalb dürfen Tomaten erst ab Mitte Mai, wenn die Gefahr von Bodenfrost gedämmt ist, in den Garten. Wer seine Tomaten schon früher kauft, muss sie ins geschützte Gewächshaus setzen.  

Standort  

Bleibt das Wetter stabil, freuen sich die Tomaten über einen sonnigen und warmen Standort in deinem Garten. Ideal ist es, den Tomaten ein Dach über den Kopf zu bauen, dann sind die Pflanzen gegen Regen und Wind geschützt und werden trotzdem gut durchlüftet. An heißen Tagen ist es von Vorteil, wenn man die Tomaten in der Mittagszeit schattieren kann, damit sie nicht der extremen Mittagshitze ausgesetzt sind. 

Setzt du die Pflanzen in ein Gewächs- oder Folienhaus, beachte, dass dieses nicht komplett geschlossen sein sollte. Ein leichter Durchzug ist gesund für die Pflanzen und ermöglicht es Bienen und Hummeln deine Tomatenblüten zu bestäuben und auch eine Windbestäubung ist so möglich. Das ist enorm wichtig, denn ohne Bestäubung keine Früchte! Unser Tipp: Tomatenpflanzen in Gewächs- oder Folienhäusern leicht schütteln, wenn sie in voller Blüte stehen, um die Bestäubung zu fördern.

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Boden und Nährstoffe 

Ein lockerer, tiefgründiger, humoser Boden und ausreichend Nährstoffe sind ebenso wichtig wie viel Wärme und Sonne.  

Schon vor dem Pflanzen sollte ein organisch-mineralischer Tomaten- oder Gemüsedünger (Bsp. Kellers Bio-Tomatendünger) in die Erde eingearbeitet werden, nach 4 Wochen kann dann die erste Nachdüngung erfolgen. Diese Dünger sind in ihrem Nährstoffverhältnis so abgestimmt, dass sie alle für die Pflanzen wichtigen Nährstoffe enthalten und das in richtiger Konzentration. Das ist bei Tomaten enorm wichtig, denn ein Überschuss oder Mangel an Nährstoffen kann sowohl die Ernte schmälern als auch Schäden an den Früchten verursachen. Ein Kalziummangel kann zum Beispiel die berüchtigte Blütenendfäule hervorrufen, während ein Überangebot an Stickstoff zu Schadbildern wie dem Grün-/Gelbkragen führen kann. Nährstoffe stehen in wechselseitiger Beziehung. Das bedeutet, ein Übermaß des einen Nährstoffs, kann die Aufnahme eines anderen Nährstoffs erschweren. Auf der anderen Seite können bestimmte Nährstoffe die gegenseitige Aufnahme fördern. In unserem speziellen Tomatendünger sind die Nährstoffe so aufeinander abgestimmt, dass einem gesunden Tomatenwachstum nichts im Wege steht.  

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So viel Platz braucht meine Tomatenpflanze 

Tomaten benötigen ausreichend Platz, das bedeutet etwa 50 cm Platz von Pflanze zu Pflanze innerhalb einer Reihe und etwa 80 cm Reihenabstand sind ideal, damit sie bestens gedeihen und einen optimalen Geschmack entwickeln können. Eine Rankhilfe zum Hochleiten der jungen Pflanzen ist ideal.  

So gießt du deine Tomaten richtig 

Tomaten lieben regelmäßige Wassergaben und einen gleichmäßig feuchten Boden. Sie sollten weder zu viel noch zu wenig Wasser bekommen. Am besten gießt man sie jeden Tag morgens, dann sind sie über die heißen Nachmittagsstunden ausreichend mit Wasser versorgt und überstehen diese Zeit stressfrei. Wird nur abends gegossen, führt dies häufig zum Aufplatzen der Früchte. Denn die Pflanze ist dann nach einem heißen Tag so „durstig“, dass sie mehr Wasser aufnimmt als sie eigentlich benötigt. Das überschüssige Wasser bringt dann die Zellen zum Platzen. Wir empfehlen daher, gerade in den warmen Sommermonaten täglich und morgens zu gießen. Hierbei ist zu beachten, den Pflanzen ausreichend Wasser, an warmen Tagen etwa 5 Liter pro Pflanze, zuzuführen. Das stellt sicher, dass das Wasser auch die tiefen Pflanzenwurzeln erreicht. Unser Tipp: Blätter nicht benetzen! Das vermeidet den Befall von Pilzkrankheiten. Hilfreich ist es auch, die unteren Blätter vorsorglich zu entfernen, sobald die Pflanzen kräftig genug sind. 

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Ausgeizen 

Auch ganz wichtig für eine reiche Ernte ist das Ausgeizen, hierbei werden regelmäßig die jungen Seitentriebe der Pflanze entfernt, sodass die ganze Kraft in den Haupttrieb geht, macht man dies nicht, werden zwar auch sehr viele, aber eher kleine Früchte gebildet und der Strauch wird viel dichter und buschiger, was das Ausreifen und Abtrocknen der Tomaten erschwert. Diese Arbeit geschieht am besten bei trockenem Wetter, damit die Schnittstellen schnell abtrocknen und keine Krankheitserreger eintreten können. Eine Ausnahme vom Ausgeizen bilden die Balkontomaten, bei ihnen ist ein buschiger Wuchs gewünscht. 

Ein besonderer Tipp noch zum Einpflanzen:  

Tomaten können gerne tief und schräg in die Erde gepflanzt werden. Dazu werden die unteren 2-3 Blattansätze entfernt und dann kommt die Tomatenpflanze gute 20 cm tief in den Boden, sie bildet nun am unteren Stengelbereich neue Wurzeln und kann kräftiger wachsen. Zusätzlich sitzen die ersten Tomaten nun näher am Boden und das erleichtert die Ernte. Ausnahme von dieser Regel sind Veredelte Tomaten, die Veredelungsstelle muss immer über der Erde bleiben! 

Tomatenernte 

Geerntet wird erst, wenn die Früchte vollständig ausgefärbt sind, dann schmecken die Tomaten am besten. Kleine Cocktailtomaten sind früher reif als große Fleischtomaten, auch gibt es frühe Sorten, je nach Witterung können die ersten Tomaten ab Mitte/Ende August reif sein. Bei optimalen Bedingungen (Standort und Pflege) nehmen die Zucker- und Säurekonzentration, sowie die Trockensubstanz in den Tomatenfrüchten beim Ausreifen zu, das verbessert den Geschmack und die Haltbarkeit. Du bist dir nicht sicher ob deine Tomaten schon reif sind? Übe einen leichten Druck mit den Fingern auf die Tomate aus, reife Tomaten geben leicht nach, unreife Tomaten dagegen sind hart.

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Mangelerscheinungen und Krankheiten an Tomaten: 

Tomaten lieben das Gleichmaß! Eine gleichmäßige Wasserversorgung, eine ausgewogene Düngung, weder zu viel noch zu wenig von Beidem! Angenehm warme Temperaturen den ganzen Sommer lang, weder zu heiß noch zu kalt sollte sein. Eine angenehme Durchlüftung aber kein starker Wind. Ein Regengeschützter Platz, sonnig aber über die Mittagszeit auch gerne leicht schattiert. Wer ihnen das bietet, kann die ganze Saison durch ernten. JA - es ist mit ein wenig Arbeit verbunden und JA – es lohnt sich! 

Blütenendfäule 

Bei lange anhaltender Hitze (über 30°C) und unregelmäßiger Wasserversorgung kann die sogenannte Blütenendfäule auftreten, dabei handelt es sich um einen Kalziummangel. Die Krankheit tritt aber nicht an den Blüten, sondern an den nahezu reifen Früchten auf. Am unteren Ende der Früchte sieht man eine zu Anfang kleine braune Stelle, diese wird nach und nach größer, wässrig und fault. Ein ausreichend mit Nährstoffen versorgter Boden und eine gleichmäßig gute, am Morgen stattfindende Wasserversorgung können hier vorbeugen.  

Auch ein Überschuss an Phosphor und/oder Kalium kann die Blütenendfäule fördern.  

Kraut-&Braunfäule 

Haben Tomaten dauerhaft nasse Blätter, die kaum abtrocknen können, bietet das der berühmt berüchtigten Kraut- & Braunfäule (Phytophtora infestans) Angriffspunkte, das ist ein Pilz der feucht-warmes Wetter liebt und sich durch zuerst braunschwarze Flecken an den Blättern der Pflanzen äußert, später werden auch die Früchte befallen und werden nach und nach ungenießbar. Da die unteren Blätter zuerst von Krankheitserregern befallen werden, sollte man diese regelmäßig kontrollieren und befallenes Laub umgehend entfernen. Beim Gießen sollte immer darauf geachtet werden das Blattwerk nicht zu benässen, der Pflanzabstand muss ausreichen groß sein, damit die Pflanzen gut durchlüftet werden und schnell abtrocknen können, das oben erwähnte Dach über den Tomaten ist sehr wichtig um die Pflanzen vor Regen zu schützen. Bei den modernen Züchtungen gibt es mittlerweile Tomatensorten, die eine sehr hohe Braun- und Krautfäuletoleranz aufweisen. 

Grün-oder Gelbkragen 

Auch der Grün- oder Gelbkragen ist eine bekannte Krankheit an Tomaten, sie geht meist mit einem Überschuss an Stickstoff und einem Mangel an Magnesium, Calcium, oder Kalium einher. Auch eine sehr hohe Lichteinstrahlung in heißen (>30°C) Sommern oder starke Temperaturschwankungen können den Grün-/Gelbkragen fördern. Der Grün-/Gelbkragen macht sich in einem grünen oder gelben kragenförmigen Bereich um den Stiel der Tomaten bemerkbar, die betroffenen Stellen färben nicht aus, das Fruchtfleisch bleibt an den verfärbten Stellen hart und schmeckt nicht. Außen hängende Tomaten sind stärker betroffen als innen hängende. Hier hilft es die Tomaten an sehr heißen Tagen zu schattieren. Eine vorbeugende Maßnahme ist eine ausgewogene, auf die Bedürfnisse der Tomaten abgestimmte Nährstoff- sowie Wasserversorgung und ein idealer, luftiger und regengeschützter Standort.