Kraut ist nicht gleich Kraut
Kräuter haben bekanntlich unterschiedlichste Eigenschaften. Sie hinterlassen tolle Aromen im Essen oder können bei Beschwerden wie Bauchweh oder Heiserkeit Linderung schaffen. Ihre eigenen Bedürfnisse können jedoch genauso verschieden sein. Das bedeutet, nicht jedes Kraut ist für jeden Standort oder jede Pflanzidee geeignet und nicht jede Pflanze ist mehrjährig. Lerne daher vor der Pflanzung die Eigenschaften deiner Kräuter kennen. Weitere Infos zu den Kräutern aus unserem Angebot, findest du auch hier.
Mediterrane Kräuter (oder Kräuter mit hartem Blatt)
wie Thymian, Rosmarin oder Oregano lieben sonnige, trockene Lagen. Ausreichend Sonne benötigen sie auch, um ihr beliebtes Aroma zu entwickeln. Bei der Pflanzung sollte auf einen lockeren, bis sandigen Boden geachtet werden. Wer einen schweren Gartenboden hat oder seine mediterranen Kräuter in das Hochbeet oder den Balkonkasten pflanzen möchte, greift für das Einpflanzen am besten zur Kübelpflanzenerde. Die sorgt mit ihrer lockeren, durchlässigen Struktur für die passenden Bodenverhältnisse. Diese Kräuter bevorzugen ebenso nährstoffarme Böden. Eine schwache Düngung mit einem speziellen Kräuterdünger ist daher nur während der Wachstumsphase notwendig. Hierbei reicht es aus, diese von April bis Ende August alle 6 - 8 Wochen flüssig zu düngen. Zu wenig Nährstoffe führen zu einem schwachen Wuchs von Kräutern, eine zu hohe Nährstoffgabe kann das Aroma der Pflanzen schwächen. Tipp: Achte auf die Anwendungsempfehlung deines Kräuterdüngers, denn die Dosierung und Häufigkeit der Anwendung ist nicht bei allen Produkten gleich.
Tee- und Küchenklassiker
Klassische Küchenkräuter wie Schnittlauch, Melisse oder Minze – meist Kräuter mit weichen Blättern - mögen humose und nährstoffreiche Böden. Sie gedeihen daher gut in spezieller Kräutererde oder Kellers Gärtnererde. Austrocknen wollen diese Kräuter nicht, dafür eignen sie sich aber auch zur Pflanzung am halbschattigen Standort. Melisse und Waldmeister sind sogar echte Wuchstalente und wachsen sowie blühen auch am Schattenplatz. Da freuen sich sogar die Bienchen! Diese Kräuter-Klassiker dürfen auch etwas mehr gedüngt werden. Versorge sie von April bis August etwa alle 2 - 4 Wochen mit einem flüssigen Kräuterdünger. Tipp: Achte auf die Anwendungsempfehlung deines Kräuterdüngers, denn die Dosierung und Häufigkeit der Anwendung ist nicht bei allen Produkten gleich.
Kräuter ernten
Damit sich keine Pilzerkrankungen ausbreiten können, sollten Kräuter immer nur mit einer sauberen Schere geschnitten werden. In den ersten Wochen nach der Pflanzung sollten die Kräuter jedoch erst einmal Zeit zum Einwurzeln bekommen und nicht zu stark geschnitten bzw. geerntet werden. Sind die Pflanzen schon älter und mehrjährig, ist vor allem der Schnitt der jungen Triebe empfehlenswert. Diese sind bereits gut aromatisch und ermöglichen gleichzeitig durch den Rückschnitt auch die Pflanzenpflege. Denn durch diesen Rückschnitt bilden sich weitere Seitentriebe aus und die Pflanze erhält einen attraktiven, buschigen Wuchs. Tipp: Verwende zum Ernten bzw. Schneiden immer eine saubere Schere oder ein sauberes Messer, denn das hält deine Pflanzen gesund.
Kräuter im Winter
Mehrjährige Kräuter wie Lavendel, Rosmarin, Thymian oder Currykraut können als immergrün bezeichnet werden, da sie ganzjährig Laub tragen. Diese Kräuter kommen in der Regel mit den frostigen Temperaturen unserer Region gut zurecht und benötigen meist auch keinen Winterschutz. Ein größeres Problem stellen für sie milde und nasse Wintermonate dar, denn die bringen staunasse Böden und somit häufig auch Pilzkrankheiten mit. Bleibt der Winter dagegen trocken, sonnig und relativ mild, können die Gartenböden austrocknen und Trockenschäden entstehen. Daher gilt, in niederschlags- sowie frostfreien Perioden dürfen diese Kräuter hin und wieder etwas gegossen werden – insbesondere, wenn sie in Gefäßen wachsen und deren Erde vollständig abgetrocknet ist. Eine Nährstoffzugabe ist jedoch zwischen Herbst und Frühling nicht nötig und kann in dieser Zeit sogar schaden. Mehrjährige Kräuter mit weicheren Blättern wie zum Beispiel Minze, Melisse oder Schnittlauch sterben im Herbst oberirdisch ab und treiben erst im Frühling wieder frisch aus dem Herz aus. Möchtest du aber auch im Winter diese Kräuter ernten, solltest du sie an einem hellen und kühlen Ort überwintern. Am besten eignet sich hierfür natürlich ein Wintergarten. Beachte aber, dass die Pflanzen dennoch im Winter weniger wüchsig sind und die Ernte daher geringer ausfällt. Unser Tipp: Petersilie, Schnittlauch & Co. vor der Winterruhe vollständig ernten und einfrieren.
Warum klappt’s nicht…
Mit Petersilie oder grünem Basilikum?
Diese beiden werden oft als Problempflänzchen im Gartenbeet empfunden. Dabei muss man nur ein paar entscheidende Pflegehinweise beachten und im Nu klappt es mit der Anzucht. Petersilie verträgt keine Staunässe und bevorzugt lockere, durchlässige Böden. Anstatt Petersilie also mit durstigem Basilikum oder durstiger Minze zu kombinieren, solltest du lieber mediterrane Kräuter als Pflanzpartner wählen. Werden die Blätter der Petersilie gelb bis braun, ist es dem Kraut zu feucht.
Das grüne Basilikum (Genoveser Basilikum) bevorzugt Temperaturen um die 20°C und kommt mit starken Schwankungen nicht zurecht. Es darf also weder zu kühl noch zu warm für dieses Kraut sein. Daher sollte dieses Basilikum am besten erst ab der zweiten Mai-Hälfte ins Freie gepflanzt werden, und zwar an einen halbschattigen Standort mit humoser Erde. In unserem Sortiment findest du noch weitere Basilikum-Sorten, die sich meist robuster und pflegeleichter zeigen. Unser Liebling im Sortiment ist übrigens das dunkelblättrige Basilikum "Magic Blue". Dies ist nämlich auch wunderbar geeignet, um die Bienen in deinem Garten zu füttern.