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Dein eigener Bienengarten

Bienen sind wichtig für den Erhalt zahlreicher Wild- und Nutzpflanzen - denn sie bestäuben 80 % unserer heimischen Blütenpflanzen! Genau deshalb erfährst du hier, wie du ein heimisches Paradies für die kleinen Tierchen zauberst.

Dein eigener Bienengarten: So zauberst du ein heimisches Paradies für Bienen

Warum sollte ich einen Bienengarten anlegen?

Bienen spielen für unser Leben nicht nur deshalb eine wichtige Rolle, weil sie unseren Speiseplan mit Honig versüßen und wertvolles Wachs liefern, sondern besonders weil sie als Blütenbestäuber den Erhalt und Ertrag zahlreicher Wild- und Nutzpflanzen sichern. Ungefähr 80 % unserer heimischen Blütenpflanzen werden von Bienen bestäubt, das spielt auch in der Landwirtschaft eine wichtige Rolle, so ist die Biene, nach Rindern und Schweinen, das drittwichtigste Nutztier der Welt. Aber Bienen sind äußerst sensible Lebewesen, jährlich gehen ca. 60 % der neu gegründeten Bienenstaaten aus den verschiedensten Gründen (schlechte Umweltbedingungen, etc.) zu Grunde. Daher ist es wichtig, dass wir den Bienen ein Zuhause bieten und ihren Fortbestand fördern. Wie auch du etwas für die Bienen tun kannst, erfährst du im Folgenden.

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Wie ernähren sich Bienen?

Bienen ernähren sich von Nektar, Pollen und Honigtau (zuckerhaltige Ausscheidung verschiedener Läuse), dabei dient der Pollen der eigenen Ernährung, während der Nektar und der Honigtau zu Honig verarbeitet werden und damit der Aufzucht der Nachkommen dienen.

Bienenweidepflanzen sind alle die Pflanzen, welche Nektar und/oder Pollen liefern, und solche auf denen Honigtau erzeugt wird, also alle die Pflanzen, welche zur Ernährung der Bienen beitragen.

Jede Pflanze stellt ein anderes Angebot an Nektar und Pollen dar, so kann die eine Pflanze viel Pollen und wenig Nektar, oder umgekehrt, liefern, andere liefern viel oder nur wenig von Beidem oder auch gar nichts.

Bei der Auswahl der Pflanzen verhalten Bienen sich „blütenstet“, das bedeutet, dass sie einer Pflanzenart treu bleiben, sobald sie diese als gute Futterquelle ausgemacht haben. Hat eine Biene eine solche gute Nahrungsquelle gefunden, bringt sie eine Kostprobe davon in den Stock und sorgt so dafür, dass ihre Kollegen dieselbe Pflanzenart anfliegen wie sie. So wird sichergestellt, dass der richtige Pollen auf die richtige Pflanze übertragen wird, was enorm wichtig für die Bestäubung der Pflanzen ist. In der Praxis bedeutet das, dass es sinnvoller ist mehrere Pflanzen derselben Art anzupflanzen, als viele Verschiedenartige. Dieses Verhalten trifft aber nicht auf andere Nützlinge im Garten zu, Hummeln beispielsweise, fliegen eifrig von Blüte zu Blüte ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden zu welcher Art die betreffende Blüte gehört.

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Wie gestaltet man also einen bienen- und nützlingsfreundlichen Garten?

Um möglichst vielen Nützlingen im Garten ein zu Hause zu bieten, sollte man seinen Garten also möglichst naturnah und vielfältig gestalten. Ein Mix aus heimischen Gehölzen, Stauden und lange blühenden Balkonblumen ergibt einen attraktiven, sich mit den Jahreszeiten wandelnden Garten, in dem viele Tiere zu Gast sind.

Welche Pflanzen sollte ich in meinen Bienengarten pflanzen?

Bienenfreundliche Frühjahrs-Pflanzen

Im Frühjahr beginnt es mit Zwiebelpflanzen wie dem Krokus, Märzenbechern, Schneeglöckchen und Maiglöckchen. Aber auch Gewöhnlicher Löwenzahn, Klee-Arten (Weißklee, Steinklee, Schweden-Klee, etc.), Gänseblümchen und zahlreiche andere Wildblumen gefallen den Bienchen. Unter den Gehölzen sind es die verschiedenen Weiden (Salweide, Reifweide, etc.), Ahorn-Arten (Zuckerahorn, Bergahorn, etc.), Obstgehölze (Vogelkirsche, Sauerkirsche, Apfel, Himbeere, etc.), Linden (Sommer- und Winterlinden, etc.) und auch der Efeu ist eine wunderbare Bienenweide. Im späten Frühling folgen all die köstlichen Gemüsepflanzen von Tomaten über Zucchini, Auberginen und Paprika, die unsere kleinen geflügelten Freunde verwöhnen.

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Bienenfreundliche Sommer-Pflanzen

Im Sommer sind es besonders Kräuter wie Thymian, Ysop, Bohnenkraut, Oregano, Lavendel, Borretsch, Koriander, Fenchel, Salbei, Rosmarin und Steinquendel und die schier endlos blühenden Balkonblumen von denen zahlreiche bei den Bienen hoch im Kurs stehen. Darunter zum Beispiel der Mehlsalbei, das Portulakröschen, Vanilleblumen, Männertreu, Goldmarie, Fächerblume, Wandelröschen, Zauberschnee und viele mehr. Natürlich darf man all die herrlich blühenden ungefüllten Rosen nicht vergessen, die auch mit herrlich langen Blütezeiten begeistern.

Bienenfreundliche Herbst-Pflanzen

Im Spätsommer und Herbst folgen dann viele Stauden, Gehölze und Einjährige wie Sonnenblumen, Fetthenne, Schneebeere (Symphoricarpos), Herbstastern, Schnee- und Sommerheide (mit ungefüllten/einfachen Blüten), Japanischer Schnurbaum (auch Honigbaum genannt: Sophora japonica), Bartblumen (Caryopteris x clandonensis `Kew Blue‘ & `Heavenly Blue‘ & C. incana) und auch hier punkten wieder die Beet- und Balkonblumen, die häufig bis zum ersten Frost mit ihrem überreichen Blütenflor beeindrucken.

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Mit einer Saatgutmischung spielend leicht einen bienenfreundlichen Garten anlegen

Wer es gerne einfach hat, kann auch eine Saatgutmischung für Bienen und Nützlinge im Garten verteilen. Darin sind verschiedene Samenkörner gemixt, die über den Sommer hinweg den Bienen Nahrung liefern und uns mit ihren hübschen bunten Blüten verzaubern.

Daraus kann man auch ein tolles Spiel für Kindergeburtstage im Frühjahr und Sommer machen, wir nennen es „Fliegende Blumen“. Du brauchst eine große Schüssel/Eimer, einen Holzlöffel, Wasser, Blumensamen, tonhaltige Blumenerde, Gartenerde, etwas Sand und eine Vorrichtung zum Trocknen der Samenbälle, das können zum Beispiel leere Eierkartons sein.

Dann geht alles ganz einfach und da es schön matscht, macht es auch richtig viel Spaß:

Mische die Gartenerde, mit der tonhaltigen Erde und eventuell etwas Sand, gebe die Blumensamen hinein und gebe nun so viel Wasser hinzu bis eine klebrige, feste Masse entsteht. Dafür ist ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt, aber wer die „Zutaten“ in etwas größerer Menge zur Hand hat kann nach Bedarf nachlegen, die Tonhaltige Blumenerde sorgt für die „Klebrigkeit“, ist das Ganze zu klebrig geworden, kannst du es mit Sand etwas auflockern. Ist die Masse fertig, greift jeder zu und formt aus dem Gemisch fertige kleine Samenbälle. Diese werden dann zum Trocknen in die Eierkartons gelegt und an einem nicht zu heißen Ort für 2 Tage getrocknet. Kleben die Bälle gut, könnt ihr aber auch sofort loslegen und die Samenbälle auf vorbereitete Beete werfen, die fliegenden Blumen verteilt ihr nun und könnt bald zusehen, wie erste kleine Blumen daraus wachsen. (Beachtet bei der Auswahl der Blumensamen, den Zeitpunkt für die Aussaat und die Keimdauer, dann wisst ihr in etwa wie lange ihr warten müsst, bis die Blümchen erste Blätter zeigen.)