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Amaryllis - Rittersterne

Zusammen mit dem Weihnachtsstern schmücken die vielen verschiedenen Ritterstern-Sorten unser weihnachtliches Wohnzimmer und bringen Licht in die dunkle Jahreszeit. Diese pflegeleichte Zimmerpflanze ist einfach ein Muss in der Weihnachtszeit, wie du sie pflegst, erfährst du hier....

Herkunft der Rittersterne

Rittersterne gehören zur Gattung der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) und werden deshalb oft umgangssprachlich Amaryllis genannt. Sie stammen aus Mittel- und Südamerika, aus Gebieten mit extremen Trockenzeiten und umfassen ca. 80 Arten von Zwiebelpflanzen. Durch Kreuzungen sind eine Vielzahl von Hippeastrum-Hybriden entstanden, so gibt es heute eine riesige Auswahl an Blütenfarben und -größen, zwischen tiefroten und weißen Blüten, finden sich alle Zwischentöne, auch zweifarbige Sorten und gefüllte Rittersterne sind im Handel erhältlich.

Pflege des Rittersterns

Bei der Pflege der Rittersterne ist unbedingt ihre Herkunft und das dort herrschende Klima zu beachten, dann ist ihr Rhythmus einfach zu verstehen. Die Rittersterne haben eine Blühphase (im Winter/Frühling), eine Wachstumsphase (im Frühling & Sommer) und eine Ruhephase (im Herbst, die der Trockenzeit in der Heimat entspricht), in ihrer Heimat leitet die Natur die verschiedenen Phasen automatisch ein, als Zimmerpflanze verwendet müssen wir mit gezielter Pflege für die richtigen Bedingungen sorgen. Meist wird die Amaryllis in der Adventszeit gekauft, dann ist sie eingetopft und zeigt bereits Blütentriebe. Das bedeutet, dass sie ihre Ruhezeit hinter sich hat und in der Blühphase angelangt ist.

Blühphase

Während der Blühphase sollte der Ritterstern sparsam gegossen werden, er benötigt nur äußerst wenig Wasser, ein Ost- oder Westfenster ohne direkte Sonneneinstrahlung ist ideal. Er verträgt sowohl Heizungstemperaturen, wie trockene Luft, seine Blüten halten jedoch am längsten, wenn die Temperatur 18 °C nicht überschreitet. Nach der Blüte sollte der Blütenschaft auf etwa 10 cm über der Zwiebel abgeschnitten werden, sobald sich Blätter bilden, muss die Pflanze regelmäßig gegossen und an sonnigen Tagen und bei trockener Luft auch besprüht werden. Die Pflanze geht dann in die Wachstumsphase über.

Wachstumsphase

Während der Wachstumszeit braucht der Ritterstern einen hellen Platz, ohne direkte Sonneneinstrahlung, auch hier eignet sich wieder ein Ost- oder Westfenster. Den Sommer über, aber kann die Pflanze auch im Freien auf Balkon/Terrasse oder im Garten verbringen. Während der Wachstumszeit sollten Sie dem Gießwasser gelegentlich etwas Flüssigdünger zugeben. Ab Anfang September wird weniger gegossen und die Pflanze langsam auf die Ruhephase vorbereitet. Hat die Pflanze den Sommer im Freien verbracht, sollte sie nun wieder ins Hausinnere verlegt werden.

Ruhephase

Die Ruhephase beginnt im Oktober und geht bis Anfang Dezember. Im Oktober sollte das Gießen eingestellt werden, sodass die Pflanze ihre Blätter einzieht, die welken Blätter können dann entfernt werden. Während der Ruhezeit sollte der Ritterstern bei etwa 16 °C und dunkel gelagert werden, die Erde sollte nur gerade so feucht sein, dass die Wurzeln nicht austrocknen, das bedeutet, dass das Gießen nahezu komplett eingestellt wird. Sobald sich eine Knospe zeigt, werden die Wassergaben geringfügig erhöht. Werden die Blütentriebe sichtbar, kommt der Ritterstern wieder ans Fenster. Erst wenn der erste Blütenschaft etwa 10 cm hoch ist, können die Wassergaben gesteigert werden, bekommt der Ritterstern zu früh zu viel Wasser, entstehen nur Blätter und die Blüte verkümmert.

Vermehrung des Rittersterns

Rittersterne lassen sich am einfachsten über Brutzwiebeln vermehren. Brutzwiebeln sind kleine Zwiebeln, welche sich neben der Mutterzwiebel unter der Erde bilden, oberirdisch sind sie meist nur zu erkennen, wenn Blätter aus der Erde wachsen. Beim Umtopfen können diese Brutzwiebeln, dann von der Mutterzwiebel getrennt und separat eingepflanzt werden. Bis zur ersten Blüte vergehen dann in der Regel zwei bis drei Jahre.

Krankheiten und Schädlinge

Im Allgemeinen sind Rittersterne wenig krankheitsanfällig, bei falscher Pflege können Woll- oder Schildläuse auftreten, ansonsten sei die Pilzkrankheit „Roter Brenner“ erwähnt, welche an Hippeastrum auftreten kann. Bei dieser Krankheit bekommen Blätter, Blüten, Stiel und Zwiebelhäute rotbraune Flecken, welche mit der Zeit die ganze Zwiebel überziehen und eine Fäulnis hervorrufen. Wird die Krankheit rechtzeitig bemerkt, kann sie mit einem Fungizid behandelt werden.

Interessantes

• Der Zwiebelumfang von Hippeastrum ist entscheidend für die Anzahl der zu erwartenden Blütenstiele: - Zwiebelumfang großblütiger Arten: 24-26 cm: ein Stiel; 28-30cm: zwei Stiele - Zwiebelumfang kleinblütiger Arten: 20-22cm: ein Stiel; 24-26cm: zwei Stiele

• Rittersterne sind in allen Pflanzenteilen, besonders in der Zwiebel, stark giftig, sie enthalten das Alkaloid Lycorin, schon geringe Mengen gelten als tödlich! Wenn mit der Pflanze gearbeitet wird sollten deshalb Handschuhe getragen werden, da die Haut mit starken Irritationen auf die Giftstoffe reagieren kann.

• Die großen Blüten der Amaryllis sind ziemlich schwer und neigen sich gerne zum Licht, weshalb es sich empfiehlt, die Pflanzen zum Beispiel in eine hohe Glasvase oder in einen größeren, schweren Übertopf zu stellen und sie öfter zu drehen, sodass sie gerade wächst.

• Auch im Schnitt sind Amaryllis herrlich anzusehen und äußerst lange haltbar. Gerade in der Adventszeit sind sie sehr beliebt. Ein Trick: die dicken Stiele rollen sich gerne nach oben hin auf, deshalb sollte man sie unten mit Bast abbinden oder mit Tesafilm abkleben. Wenn der lange Stiel plötzlich weich wird und knickt, kann man die Blume aus der Vase nehmen, den Stiel mit Wasser auffüllen und die Blume mit der Blüte nach unten aufhängen, nach einem Tag ist der Stiel dann wieder fest und die Blume kann wieder in die Vase.

• Wenn Sie sich eine Amaryllis als lose Zwiebel kaufen, können Sie diese zur besseren Bewurzelung vor dem Eintopfen einige Stunden in lauwarmes Wasser legen. Die Zwiebel wird danach in einen Topf mit Blumenerde gepflanzt, dabei bleibt etwa ein Drittel der Zwiebel über der Erde sichtbar und der Topf sollte etwa 2 cm breiter als die Zwiebel sein. Nach dem Topfen wird die Zwiebel angegossen, an einen hellen Platz gestellt und wie oben beschrieben weiter gepflegt. • Umgetopft werden Rittersterne im Winter, bevor die Zwiebel neu angetrieben wird.

• Amaryllis war ein gängiger Frauenname in der klassischen griechischen Hirtendichtung. Astrum bedeutet: Stern, Gestirn, Unsterblichkeit, Sternbild, Ruhm und Himmel.